„Die Siegerehrung hol’ ich nach!“


Auf dem Mountainbike wie zu Hause: der Osttiroler Gerald Bauer / Foto: privat

Wer ins Gelände radelt, hat ja nicht gerade große Erwartungen an perfekte Bedingungen, nimmt wohl so manche Hürde in Kauf. Vor allem dann, wenn am Ende ein Weltmeistertitel lockt. Aber wenn es bei einer dieser Monsterveranstaltungen, wie der 24-Stunden-Mountainbike-Weltmeisterschaft, 24 Stunden lang regnet und zwar in Strömen, dann ist das eine extreme Herausforderung für Körper und Geist. Gerald Bauer, Tirols Beitrag bei diesen Titelkämpfen im kanadischen Whistler, hatte gewusst, dass er nur eine Chance haben würde, wenn er in der Lage wäre, die Distanz durchzufahren. Gesagt, getan! „Ich konnte mir das Rennen super einteilen und bin nonstop konstant durchgefahren“, schildert der 24-jährige Osttiroler seine Fahrt zum Weltmeistertitel.

Sein Sportgerät indes wurde in arge Mitleidenschaft gezogen, auch weil Bauer auf der Strecke, „die mit nichts in Europa vergleichbar ist“, fünfmal zu Sturz kam. Nach einem Tag Mountainbiken am Stück funktionierten weder Bremsen noch Gänge, die Federgabel war kaum noch zu gebrauchen. Doch was soll’s, „irgendwie hat alles gehalten, und das zählt“, jubelte Bauer nach seiner wilden Jagd. Dass er dann die Siegerehrung verpasste, störte den neuen Weltmeister nicht sehr, er schlief nach der Tortur den Schlaf des Gerechten. „Feiern kann ich immer noch!“