Bis zum Zielsprung war Veith in ihrem Element


Platz zwei trotz Fehler für Anna Veith / AFP Photo Tina Weirather bei ihrer Siegesfahrt / AFP Photo

Es hätte der Tag, das Rennen der Anna Veith sein können, doch ausgerechnet ein schwerer Schnitzer im Finish kostete der Salzburgerin im Super-G von Crans Montana den greifbar nahen Sieg. Den holte sich – Annas Fehler ausnützend – Tina Weirather. Die Liechtensteinerin lächelte im Zielraum, Anna Veith lächelte ebenfalls (wenn auch ein bisserl weniger euphorisch), und auch die nach 30 Läuferinnen drittplatzierte Federica Brignone war allerbester Laune. Nicht zuletzt, weil die tschechische Super-G-Sensations-Olympiasiegerin Ester Ledecka einen Bogen um Crans Montana gemacht hatte und stattdessen beim Snowboard-Weltcup in der Türkei, in Kayseri, Rang zwei im Parallel-Riesentorlauf belegte, schien die Entscheidung in der Schweiz gefallen, die Sache gelaufen.

Wenn da nicht noch Wendy Holdener am Start gestanden wäre. Tatsächlich ließ die Schweizer Edeltechnikerin das Führungstrio noch einmal gehörig zittern, um letztlich als Überraschungsdritte Brignone noch vom Podest zu stoßen.

Dass es an der Spitze nicht Veith vor Weirather geheißen hat, lag am völlig verpatzten Zielsprung der Salzburgerin. „Mit dem Fehler noch aufs Podium zu fahren ist ein Wahnsinn“, betonte Veith, die im Finish Mühe hatte, im Kurs zu bleiben und gerade noch das nächste Tor erwischte. Die Olympiasiegerin von 2014 und Olympia-Zweite 2018 wusste aber, dass sie das Rennen ohne Schnitzer gewonnen hätte: „Ich habe bis dahin alles super bewältigt, es wäre alles möglich gewesen. Aber ich wollte zu viel im unteren Teil, dadurch habe ich den Fehler gemacht.“