Adler-Krisengespräche


Stefan Kraft / GEPA

Natürlich wäre es verfrüht, von einem Sturzflug der ÖSV-Adler zu sprechen, aber das Abschneiden in Engelberg sorgte zumindest für eine Reaktion im Adlerhorst. Die Ansprache von Cheftrainer Heinz Kuttin nach dem ersten Wettkampftag in der Schweiz (da war Stefan Kraft als Bester des ÖSV-Teams auf Platz 13 geflogen) brachte dann auch ein vorzeigbares Ergebnis.

Vor allem Doppel-Weltmeister Kraft flog der aufkeimenden Kritik davon, sorgte als Dritter mit dem Stockerlplatz für ein Aufatmen.

Doch Verschnaufpause können sich die Österreicher trotzdem keine erlauben. Denn beim Sieg des Deutschen Richard Freitag vor Kamil Stoch waren die übrigen Österreicher abgeschlagen auf den hinteren Rängen (u. a. die Tiroler Manuel Poppinger 25., Manuel Fettner 26.) gelandet, Gregor Schlierenzauer hatte erneut den zweiten Durchgang verpasst. Ebenso wie am Samstag. Da hatte das ÖSV-Team das schlechteste Ergebnis auf der bisherigen „Österreicher-Schanze“ abgeliefert.

Was Kuttin zu einer Programmänderung noch knapp vor Weihnachten bewegte. Zwei Trainingstage am Mittwoch und Donnerstag auf der Neujahrs-Tourneeschanze in Garmisch-Partenkirchen sollen zu Optimismus verhelfen.

„Natürlich ist das Training in der Weihnachtspause für mich sehr positiv“, betonte Schlierenzauer. Nach seiner Bänderverletzung kurz vor dem Weltcupstart fehlt dem Rekord-Weltcupsieger vor allem Sprungsicherheit und die daraus resultierende Konstanz.

Doppel-Weltmeister Kraft, der zeitweise mit seiner Situation haderte, freute sich richtig auf das freie Training. „Der dritte Platz ist jetzt schon gut. Aber noch einmal in Ruhe ein paar Sprünge machen, das brauche ich auf jeden Fall, um den zwei Deutschen näherzukommen. Die springen im Moment echt sehr, sehr stark“, erklärte der 24-jährige Dominator der Vorsaison.