Wackers Aufholjagd spät belohnt


Kolouseks (Bild) Flanke wurde von Madl zum 3:3 verwertet / Foto: Parigger

Im Fußball gibt es ja viele Weisheiten, eine davon haben sich die Kicker des FC Wacker Innsbruck ganz dick im Kalender angestrichen – die Hoffnung stirbt zuletzt! Getreu diesem Motto waren die Tiroler nach Linz aufgebrochen, um dem LASK zu trotzen – es wurde eine Fußballnacht auf der Linzer Gugl, die nichts für schwache Nerven war. Sechs Tore, 3:3 Endstand und letztlich ein Punkt für den FC Wacker, der für die Moral mehr zählt als ein Sieg.

Denn eigentlich war in der 57. Minute alles vorbei. Als ob 43 grausame Sekunden schon Schicksal gespielt hätten. Das 0:1 (16.) durch Vastic hatten die Tiroler noch durch den ersten Saisontreffer von Kolousek (24.) umgedreht. Aber als es wie „geschmiert“ zu laufen begann, pfiff der Schiri zur Halbzeit.

Was den Wackerianern mit dem Pausentee verabreicht worden war, wird ein Rätsel bleiben. Vielleicht Valium? Denn in der 57. Minute hat die gesamte Wacker-Abwehr verschlafen und im Strafraum lauerte jener Mann, der zu den Besten der Liga zählt. Und genau auf ihn kam eine Gansterer-Flanke. Vastic erzielte mit Saisontor Nr. 11 die 2:1-Führung des Aufsteigers. 43 Sekunden (!) später „klingelte“ es erneut im Wacker-Tor. Diesmal war Vastic der Assistent des Torschützen Christoph Saurer. Wacker schien endgültig am Boden.

Was dann passierte, gehört in die Kategorie „Mysterien des Kickens“. Denn die Tiroler bäumten sich auf, waren mit einem Schlag alle Ängstlichkeit los, entwickelten Druck und ließen ihre Angriffsmaschinerie auf höchsten Touren laufen, spielten sich Chance um Chance heraus.

Peter Orosz nützte seine erste große in der 72. Minute, als er das Leder nach idealem Schreter-Zuspiel aus kurzer Distanz zu seinem neunten Saisontreffer im Netz unterbrachte. In der Folge vergaben Schreter, Kolousek und Orosz nahezu im Minutentakt. Erst in der 93. Minute gab es endlich, endlich den Lohn für ein furioses Wacker-Finish. Kolousek zirkelte eine Flanke genau dorthin, wo Michael Madl völlig frei stand. Ein Tor, das hochverdient war, ein Treffer, der Mut macht und unendlich viel Kraft gibt.

Ein Schlusspunkt, der zeigte, dass sich die Wacker-Truppe noch lange nicht aufgegeben hatte. Auch wenn es ein paar Tage später dann ein deutliches 1:4 bei Rapid setzte. Eine Niederlage, die veranschaulichte, dass für Innsbruck der Weg aus dem Keller ein sehr beschwerlicher werden würde, so er denn gelingt.