28 Jahre jung ist Carmen Spitzer, doch beim Weltranglistenturnier der Kegler in Kramsach agierte die Schwazerin wie ein alter Routinier und verpasste nur hauchdünn eine Sensation. Wie auch immer – für Spitzer war der fünfte Rang inmitten von 24 Weltklasse-Athletinnen der größte Erfolg ihrer Karriere. Die 28-jährige Tirolerin hatte sich optimal auf den Wettkampf vorbereitet, besonders das mentale Training hätte ihr geholfen, sich trotz der vielen applaudierenden Zuschauer weiterhin zu konzentrieren. „Es war schon toll, vor so einer Kulisse zu spielen“, schwärmte Spitzer, die erst vor drei Jahren mit dem Sportkegeln begonnen hat – die kegelbegeisterte Familie hatte die ehemalige Berufsreiterin motiviert anzufangen.
Mit wie viel Talent Spitzer ausgestattet ist, demonstrierte sie im Achtelfinale gegen die Tiroler Mitfavoritin und Vizeweltmeisterin Gabi Bürger. Bürger flatterten die Nerven, mit der Unbekümmertheit einer Außenseiterin, die nichts zu verlieren hat, bezwang Spitzer Bürger mit 310 zu 270 Holz. Erst im Viertelfinale musste die Tirolerin dann der Niederösterreicherin Grafl knapp den Vortritt lassen.
Den Sieg holte sich die Steirerin Gerlinde Hatz. Die mehrfache Weltmeisterin im Einzel bestach durch ihre exzellente Technik und ihre gute Kondition.
Unterdessen saßen Carmen Spitzer und Gabi Bürger längst bei einem Glaserl. Bürger gratulierte fair, gestand aber auch: „Das war einfach nicht mein Tag!“