Scheiber raste in die Weltelite


Mario Scheiber - ein Osttiroler Alpiner meldet sich für die WM / Foto: GEPA

Was den Slalomspezialisten verwehrt blieb, das schaffte Hans Grugger im WM-Ort von 1962. Zehn Tage nach der WM-Generalprobe in Bormio gewann der Salzburger auch die Weltcup-Abfahrt in Chamonix und sicherte sich damit wohl schon seinen Fixplatz im ÖSV-WM-Team. Der 23-Jährige siegte auf der pickelharten Kandahar-Strecke knapp vor dem unverwüstlichen Italiener Kristian Ghedina sowie Michael Walchhofer und dem Osttiroler Mario Scheiber. „Das war ein Traumlauf“, jubelte Grugger, der lange warten musste, ehe sein Triumph fixiert war. Vor allem bei den Fahrten von Walchhofer und Weltcup-Spitzenreiter Bode Miller aus den USA, der nach Zwischenbestzeit im Mittelteil viel Zeit verlor und am Ende gemeinsam mit Hermann Maier auf Platz acht landete, zitterte der passionierte Hobby-Golfer um seinen Sieg. Jubel auch im kleinen Tiroler Abfahrtslager, denn für den Osttiroler Mario Scheiber begann das neue Jahr gleich mit einem Knalleffekt. Nachdem er im einzigen Training noch die Tauglichkeit der Fangnetze – unfreiwillig – getestet hatte, raste der 21-Jährige dann im Rennen selbst auf den vierten Platz. „Ein Superlauf. Das war endlich die Explosion in der Abfahrt“, ließ Scheiber seinen Husarenritt (Siegerschnitt: 102,92 km/h) noch einmal Revue passieren.

A propos Husarenritt – am Kuonisbergli von Adelboden zauberte wenige Tage nach Rocca in Chamonix mit Massimilliano Blardone ein weiterer Italiener rechtzeitig vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land eine azurblaue Siegesspur in den Schnee. Blardone gewann den berühmtberüchtigten RTL vor Miller und Pallander, Benni Raich reihte sich als Vierter in die Ergebnisliste ein und mit Christoph Gruber, der Achter wurde, brachte sich ein weiterer Tiroler ins ewig spannende Spiel um einen Startplatz für die WM.