Olympisch abgeblitzt


Der ÖOC entscheidet für Salzburg ... / Foto: GEPA

Während Ski-Österreich ob der Darbietung seiner Helden bereits kollektiven WM-Jubel übte, ärgerte sich Sport-Tirol im wahrsten Sinne des Wortes Grün und Blau. Denn ausgerechnet im Haus der Lotterien in Wien fiel die Kugel in der Olympiaentscheidung auf Salzburg. Wie in einem richtigen Glücksspiel eben, ohne Logik. Die Vorahnungen hatten sich bestätigt, als Leo Wallner, Salzburg-Sympathisant, wie sein Generalsekretär Jungwirth die Entscheidung der ÖOC-Vorstandssitzung mitteilte: Beide Bewerbungskonzepte seien ansprechend gewesen, so Wallner und „Innsbruck ist nicht unterlegen, aber nur einer kann halt den schönen Apfel gewinnen“. Weder das Plädoyer von Verteidigungsminister Günther Platter für Innsbruck nützte den Tirolern noch Lise Prokops Bekenntnis, eigentlich für Innsbruck zu votieren, war etwas wert, weil die Innenministerin die Sitzung vorzeitig verließ. Ergo verwunderte das Abstimmungsergebnis von 7:2 für die Mozartstädter wenig, nicht zuletzt weil das Duo Wallner-Jungwirth im Brustton der Überzeugung den Eindruck vermittelt hatte, dass die Schwächen des Salzburger Bewerbungskonzeptes ausgemerzt worden seien und sich das ÖOC sicher wäre, mit Salzburg international die besseren Chancen zu haben. Was für die Tiroler Landeshauptstadt blieb, war nichts anderes, als der olympische Grundgedanke vom „Dabei sein ist alles“. „Ich habe alles gehört, nur keine sachlichen Argumente, die für Salzburg sprechen“, stellte Vizebürgermeister Michael Bielowski fest. „Eigentlich haben wir nie eine reelle Chance gekriegt.“ Das war letztlich das Frustrierendste.