Hypo feierte endlich mit den eigenen Fans


Hypo-Meisterfeier im Konfettiregen / Foto: Parigger

Nach 19 Tagen Pflichtspielpause war es in der Innsbrucker USI-Halle endlich so weit – das Hypo Tirol Volleyballteam und Aich/Dob reichten sich vor dem ersten Finalspiel und damit zunächst unterm Netz die Hand. Hypo stand dabei auf ungewohnter Seite: Kapitän Dani Gavan sicherte den Seinen zwar das erste Service, die Kärntner nutzten dafür ihre Chance, die Seite zu wechseln. Wenn man so will, ein kleines Psychospiel vorab. Und deswegen eröffnete Hypos Teamspieler Alex Berger – übrigens der einzige gebürtige Österreicher in den beiden Startaufstellungen – den allerersten finalen Ballwechsel 2012 von links nach rechts zum ersten Punkt.

Ein beträchtliches Kapital an Eigenfehlern brachte den Titelverteidiger vom Inn aber im ersten Satz ins Hintertreffen, die Favoritenrolle schien der Chrtiansky-Truppe tonnenschwer auf den Schultern zu lasten. Die „Kärntner“ mit Grenznähe (fünf Slowenen bestimmten im Zwölf-Mann-Kader unter elf Legionären das Feld) nahmen den ersten Satz mit 25:18 mit nach Hause. Hypo-Manager Hannes Kronthaler zuckte nur kurz mit dem Achseln. Frei nach dem Motto „Aufwachen, meine Herren.“ Hypos Ex-Aufspieler Luggi Weber machte sich indes keine Sorgen um seinen Ex-Klub: „Das gewinnen sie noch. Aich/Dob hält das nicht durch.“

Richtig befreit sieht zwar anders aus, aber die Tiroler kamen besser in Gang, schienen mit zwei bis drei Punkten Vorsprung Durchgang Nummer zwei sicher einzufahren, ehe wieder (unnötig) Spannung (22:23) aufkam. Arvydas Miseikis setzte den zweiten Satzball dann aber zum 26:24 und 1:1-Ausgleich ins Feld. Ein Punkt zum Durchatmen, der finale Blockaden und verkrampfte Muskelsegmente im Haus des Favoriten endlich lösen sollte.

Naja … Der David aus Innsbruck dominierte den Außenseiter zwar in der Folge und machte die 2:1-Führung perfekt, ehe sich im vierten Durchgang wieder (Konzentrations-)Schwierigkeiten einstellten. Und die Gäste gingen – wie von manchen erwartet – angeführt von Ivaylo Bartulov (BUL) auch physisch nicht ein. Trotz drei abgewehrter Satzbälle kassierte Hypo das 2:2. Ein fünfter Satz musste entscheiden. Und Hypo bewahrte im Krimi die Nerven. Auch das Zeichen eines Champions, obwohl der mehrmals wankte.