HCI vollendete die Mission


Die Haie am Ende ihres "Raubzuges" durch die Nationalliga - mit dem Meisterpokal / Foto: GEPA

So richtig hatte im Grazer Eishockeylager wohl niemand mehr an die Schubumkehr gedacht und dass sich die Innsbrucker Haie nach einer 2:0-Führung in der Serie noch einmal die Butter vom Brot nehmen lassen würden – ergo verloren sich vielleicht 500 Fans im Eisbunker von Liebenau, darunter an die 60 HCI-Schlachtenbummler. Und ausschließlich diese hatten nach 60 phasenweise spannenden Minuten Grund zum Jubeln. Denn mit einem hochverdienten 5:2-Erfolg sicherten sich die Tiroler nach unendlich langer 18-jähriger Wartezeit wieder einmal eine Meisterschaft. Nachdem der letzte Nationalliga-Titel unter dem Vorgänger-Verein IEV 1993/94 gefeiert worden war, vollendeten nun Rem Murray und Co. die HCI-Titelmission in beeindruckender Manier.

Noch vor dem Spiel war das Wort „Meister-Party“ strikt verboten worden. Doch nach einem torlosen ersten Drittel war es der 29-jährige Patrick Mössmer, der mit seinem Doppelpack (21., 24. Minute) die Weichen zum Innsbrucker Sieg stellte. Mehr noch: Mössmer wandelte damit auch in den Spuren seines Vaters Thomas, der in der Saison 1988/89 im Dress des Gösser EV den vorerst letzten Tiroler Meistertitel in der Eishockey-Bundesliga feiern konnte. Wie auch immer – nach sechs Play-off-Siegen in Serie (drei davon im Halbfinale gegen Dornbirn) war der erste Meistertitel für die Haie in der dritten Nationalliga-Saison unter Dach und Fach. Klar, dass danach bei der Kabinenparty alle Dämme brachen.

P wie Party und Pokal: Aaron Fox tanzte nackt im Tiefschutz, Rem Murray freute sich mit 39 Jahren über den ersten Titel in seiner Laufbahn und wohl zum Karriereende wie ein kleines Kind. Nach dem Adrenalinkick in der Final-Serie spielten die Hormone natürlich auch im Anschluss verrückt. Als Meister darf man es aber ordentlich krachen lassen. Der eine oder andere Hai wie Alex Höller hatte bei Teil zwei der Feierlichkeiten keine Stimme mehr, auch Coach Danny Naud und Obmann Günther Hanschitz kratzte es vom Zigarrenrauch noch kräftig im Hals. „Jetzt weiß ich, warum ich nicht rauche“, lachte Naud, nachdem Anspannung und Druck abgefallen waren, übers ganze Gesicht.