Freddy siegt auch ohne Glückstreffer


Dramatik pur im Seefelder Casino / Foto: Parigger

Was in Las Vegas gleichsam zum guten Ton oder zum Standard großer Hotels gehört, ist hierzulande noch auf der Suche nach Anerkennung. Aber die zweite Boxgala im Casino Seefeld untermauerte, dass man mit derartigen Events auch in Tirol am besten Wege ist, für Furore zu sorgen. Natürlich braucht es Typen, um die Stimmung anzuheizen, die hat der Hans Neuner mit den Mitgliedern seines Pro-Boxing Austria zum Glück gefunden. Joe Mayo, Oliver Obradovic oder nun auch noch Freddy Chura. Der im als Hauptkampf ausgerufenen Fight gegen den Weißrussen Vitali Martinov von der ersten Sekunde all seine Vorzüge abrufen konnte und gerade einmal drei Minuten benötigte, um seinen Gegner zu besiegen. Mit perfekter Beinarbeit, harten, genauen, blitzschnellen Schlägen, die durchaus zur Hoffnung Anlass geben, dass der 21-jährige Chilene sich auf seinem Weg ins europäische Establishment erfolgreich durchboxen wird. Im wahrsten Sinne des Wortes. Freddy jedenfalls wurde frenetisch umjubelt, Beifall gab’s auch von einem, der nichts mit Schlägen am Hut hat, dafür in seiner Glanzzeit den Ball, den Fußball, zu „streicheln“ vermochte – Davor Suker. Der kroatische Kickerstar hatte sich auf Einladung von Kurt Steger, dem Casino-Direktor, in Seefeld aufgehalten und als Boxfan die Kämpfe verfolgt. Und sah neben der Demonstration des jungen Chilenen auch noch klare Siege von Joe Mayo und Oliver Obradovic. Dessen tschechischer Gegner war chancenlos. Sein Trainer Hannes Salzburger: „Oliver hat Europaformat. Und er wird noch besser werden!“