Franz Pitschmann als „Nimmersatt“


Franz Pitschmann immer noch ein Mann für alle Ringer-Fälle / Foto: Böhm

Auch ohne die WM-Teilnehmer Michi Wagner und Daniel Gastl blieb der RSC Inzing Tirols Nummer eins in der Ringerszene. Zum Auftakt der Bundesliga hatten die Oberländer mit einem 35:18-Derbysieg gegen die Kampfgemeinschaft Hötting/Hatting die Matte verlassen. Zu beständig waren die Leistungen von Roman Wegscheider, Daniel Heiss, Daniel Posch und Simon Draxl im Mehrzwecksaal der Volksschule in Inzing gewesen. Alle vier gewannen sowohl im freien als auch im griechisch-römischen Stil ihre Kämpfe klar. Und mit einer Niederlage im Gepäck kam der AC Vollkraft vom Kampf aus Salzburg zurück.

Apropos – wer in Tirol über Ringen spricht, hat ganz bestimmt einen Namen im Kopf: Franz Pitschmann. 57 Jahre war die Legende jetzt alt und noch kein bisschen müde: Nach dem Kampf gegen Inzing ging’s sofort nach Budapest, wo sich das Höttinger Urgestein bei der Senioren-WM die Goldmedaille holte. Es war nach 2001 der zweite Senioren-WM-Titel und seine insgesamt elfte WM-Medaille. Im Finale hatte Pitschmann einen Ukrainer besiegt, in der Vorrunde sich gegen zwei Ungarn durchgesetzt. „Der Schauplatz Ungarn lag mir immer, schon bei den Weltcups“, meinte Pitschmann im Anschluss.

Auf die Frage, warum ein Mann, der im Dezember seinen 58. Geburtstag feiern wird, überhaupt noch im Ring steht, gab es keine verbindliche Antwort. „Ich weiß es selber nicht, aber ich fühle mich immer besser, habe mich in den Sommermonaten konsequent vorbereitet. Ich fühle mich richtig stark.“ Gefeiert hatte Pitschmann die doch überraschende Goldmedaille („Mit einer Medaille habe ich gerechnet, aber gleich Gold?“) noch schaumgebremst. Nur zwei Bier! „Richtig gefeiert wurde erst nach den Kämpfen von Hötting.“