Bitteres Erwachen vor der Eröffnung


Daniel Gastl, Martina Kuenz und Michael Wagner (v. l.) / Rudy De Moor Martina Kuenz / Draxl

Ein Kaffeehaus in Paris. Inzing-Obmann Klaus Draxl nippte an der Tasse, rührte besonders aufmerksam sein Heißgetränk um. Kaffeesatzlesen soll bekanntlich aufschlussreiche Erkenntnisse liefern. Fragen gab es ja viele. Warum hat es bei der WM der Ringer wieder nicht geklappt? Dabei war das Trio aus Inzing mit großen Hoffnungen in die Stadt der Liebe gereist. Martina Kuenz, Michael Wagner und Daniel Gastl waren durchaus Medaillenchancen zugebilligt worden.

Doch schon der Auftakt zerstörte viele Träume – Daniel Gastl (Kategorie bis 98 kg) bekam gleich die Höchststrafe präsentiert und musste sich schon in der ersten Runde, noch vor der offiziellen Eröffnungsfeier, aus dem Turnier verabschieden. Die Mühen der monatelangen Vorbereitung waren für den Heeressportler im Kampf gegen den Finnen Matti Kuosmanen vergeblich.

Michael Wagner wiederum war nach einem 9:0-Sieg gegen den Franzosen Anis Gharbi und einem Zittersieg gegen Samat Schirdakow aus Kirgistan ins Viertelfinale aufgestiegen, wo er allerdings gegen den Georgier Zurabi Datunashvili mit 2:3 verlor. „Es wäre mehr möglich gewesen. Ich habe leichtfertig einen Punkt abgegeben, das war verheerend. Sonst wäre ich im Halbfinale.“

Dieses schien wenigstens für Martina Kuenz möglich. Die zweifache Vize-U23-Europameisterin hatte in der Kategorie bis 69 kg (Freistil) zwei Siege gegen Dailane Gomes dos Reis (BRA) und die Weißrussin Marija Mamaschuk gefeiert. Im Halbfinale musste sie sich Rio-Olympiasiegerin Sara Dosha mit 0:6 geschlagen geben – die Chance auf Bronze war dennoch intakt. Aber gegen die Französin Koumba Larroque stieß die Zirlerin an ihre Grenzen (0:6). Statt Edelmetall gab es einen starken fünften Platz. Die Krönung blieb der Kämpferin des RSC Inzing verwehrt.