Auf Anna und Angy ist eben Verlass


Anna klettert in neue Dimensionen / Foto: ÖWK

Anna Stöhr – eine Bank bei Großereignissen. Schon am ersten Tag der Kletter-WM in Arco kürte sich die Tirolerin zur Weltmeisterin. Freund und Partner Kilian Fischhuber blieb mit Rang vier dieser Traum verwehrt. Als Anna Stöhr den letzten Topgriff der vier Finalboulder fest in der Hand hielt, ließ sie sich fallen und schloss die Augen, kassierte tosenden Beifall und wusste: Sie war die Beste in diesem Finale. Sie war die Beste in dieser Runde, eine verdiente Boulder-Weltmeisterin.

Dabei hatte es am Tag zuvor, in der Qualifikation, noch gar nicht so rosig ausgesehen. Gerade einmal als 15. hatte sich die Rumerin ins Halbfinale gezittert und war auch in diesem als Sechste, als Letztplatzierte also, ins Finale eingezogen. Eine Ausgangsposition wie bei der Kletter-WM 2007 in Avilés. „Es fühlte sich wirklich an wie ein Déjà-vu“, erinnerte sich Stöhr.

Doch anders als damals war sie heuer als Favoritin ins Kletter-Mekka Arco gefahren. Der amtierenden Europameisterin und Weltcup-Gesamtführenden macht an der Boulderwand niemand so schnell etwas vor. Nur die Nerven, die flattern manchmal, aber auch das scheint die 23-Jährige mittlerweile bestens unter Kontrolle zu haben.

Als es darauf ankam, ließ Anna gleichsam weltmeisterlich ihre Muskeln spielen. Die ersten beiden Finalrouten stieg die Rumerin im ersten Versuch bis zum Topgriff durch. Während ihre Konkurrentinnen dort schon wertvolle Kraft und Versuche liegen ließen, nutzte Stöhr die Zeit, um ihre Energiereserven wieder voll aufzuladen.