Adler auf Medaillenjagd


Trotzten den Gegnern, Wind und Schnee: Österreichs Goldquartett der Skispringer / Foto: GEPA

„Es war eine Nordische Weltmeisterschaft der Superlativen“, schwärmte FIS-Präsident Gianfranco Kasper nach der Schlussfeier in Oberstdorf, und er stand mit dieser seiner Meinung bestimmt nicht allein im großen Skistadion. Auch Österreichs Team durfte eine zufriedene Bilanz ziehen, gelang es doch den ÖSV-Athleten mit insgesamt vier Medaillen – zweimal Gold, zweimal Bronze – die Vorgaben des ÖSV-Präsidenten genau zu erfüllen. Die Österreicher zeigten vor allem in den Teambewerben ihre Extraklasse, holten bei den Springern in beiden Mannschaftskategorien die WM-Titel ab, während die Kombinierer sowohl als Mannschaft als auch im Einzel durch Felix Gottwald mit Bronze für herausragende Leistungen belohnt wurden.

Die Basis für eine erfolgreiche WM hatte eben Felix der Tüchtige gelegt. Mit Platz drei im Einzel gleich zum Auftakt nahm er viel Druck von den Schultern seiner Kollegen, was deshalb besonders wichtig war, weil Christian Hoffmann, heißestes Eisen der Langläufer, wegen einer Verkühlung seinen Start streichen musste und weil die Springer auf der Normalschanze förmlich vom Winde verweht worden waren. Loitzl als Sechster war in der Wetterlotterie noch der beste, was aber bei weitem den hohen Erwartungen nicht gerecht wurde. Diese wurden dann aber in der ersten Mannschaftskonkurrenz der Springer erfüllt, als Martin Höllwarth, Andi Widhölzl, Wolfgang Loitzl und Thomas Morgenstern der Vortages-Schmach zum Trotz zur Titelverteidigung flogen. Fazit? Österreichs Skispringer können bei Großereignissen doch noch zuschlagen: Nachdem die ÖSV-Adler bei den Olympischen Spielen 2002 und der Nordischen WM in Predazzo im Jahr darauf ohne Medaille geblieben waren, schlug das Quartett mit Loitzl, Widhölzl, Morgenstern und Höllwarth eben in Oberstdorf groß zu. Die Vier verteidigten damit den Team-Titel von der Normalschanze aus dem Jahr 2001 in Lahti (2003 wurde er nicht ausgetragen) erfolgreich und holten vor Deutschland und Slowenien die zweite Medaille für den ÖSV.