Zwischen Höhepunkt und neuen Hoffnungen


Der Alpine Skiweltcup und seine strahlendsten Gesichter - Marcel Hirscher und Mikaela Shiffrin / GEPA Peter Fill / GEPA Kjetil Jansrud und Tina Weirather / GEPA Ilka Stuhec / GEPA

Nach 74 Rennen innerhalb von 148 Tagen endete im US-Nobelskiort Aspen die Alpine Ski-Weltcup-Saison. Marcel Hirscher sorgte mit Gesamtsieg sechs für Jubel im österreichischen Skilager. 16 Podestplätze in 20 Technik-Rennen, dazu sechs Siege, zwei kleine Kugeln (Riesentorlauf, Slalom) und die sechste große in Folge für den Gesamtweltcup – wer sonst als Marcel Hirscher konnte hier an erster Position stehen? Der 45-fache Weltcupsieger hat alle anderen in den Schatten gestellt – er war erneut das Maß aller Dinge.

Österreichs Herren machten überhaupt „fette Beute“. Elf Siege sowie 14 Stockerlplätze sorgen vor allem im Technik-Bereich für zufriedene Gesichter – darunter waren mit Max Franz und dem Flirscher Michael Matt zwei Premierensieger. Das Gegenstück zu den Österreichern lieferten die Norweger. Ein Phänomen, das sich ebenso seit Jahren durch den Weltcup zieht: Egal ob Kjetil Jansrud, Henrik Kristoffersen oder der heuer wie im Vorjahr wegen einer Operation früh ausgeschiedene Aksel Lund Svindal – wie in den vergangenen vier Saisonen bauten die Wikinger nach dem fulminanten Beginn mehr und mehr ab.

Tragisch waren die vielen Verletzungen – Norwegens Aksel Lund Svindal war nur einer der berühmten Ausfälle dieses Winters. Die Liste der Verletzten ist lang – und sie enthält Namen wie Ex-Gesamtweltcup-Siegerin Lara Gut (Kreuzbandriss), Ex-Gesamtweltcup-Siegerin Anna Veith (Knieoperation) oder die Steirerin Cornelia Hütter, die Tirolerin Eva-Maria Brem sowie Riesentorlauf-König Ted Ligety.

Die vielen Verletzungen trugen auch Mitschuld an der mäßigen Bilanz der österreichischen Damen: Zum ersten Mal seit vier Jahren holten sich die Österreicherinnen keine Kugel im Ski-Weltcup ab. Zudem konnte beim Finale niemand in den Kampf um die Disziplinenwertung eingreifen. Mehr noch: Es gab in der Gesamtwertung das schlechteste Ergebnis seit 1981 – damals landete Cornelia Proll auf dem 16. Platz, heuer wurde Weltmeisterin Nicole Schmidhofer als beste ÖSV-Dame 14. In der Teamwertung gab es „nur“ Platz zwei – weit hinter Italien. Lichtblick der in die Kritik geratenen Damen: die Ski-WM in St. Moritz – und die Jugend.

„Generationenwechsel“ ist seit Jahren das geflügelte Wort im Ski-Zirkus. Dass der sich nach den Rücktritten von Nicole Hosp, Benni Raich, Mario Matt, Marlies Schild (jetzt Raich) und Konsorten nun endlich doch abzeichnet, zeigte die Saison einmal mehr. Tirols Slalom-Jungstar Michael Matt fuhr seinen ersten Weltcupsieg heraus, die Oberperferin Stephanie Venier raste im Super-G erstmals auf das Podest, die Tuxerin Stephanie Brunner kratzte ebenso wie der pfeilschnelle Fieberbrunner Manuel Feller mehrmals am Stockerl. Die Vorarlbergerin Christine Scheyer gewann zudem erstmals ein Weltcup-Rennen. Das macht Lust auf mehr in der nächsten Saison.

Neben Sloweniens Senkrechtstarterin Ilka Stuhec war US-Dame Mikaela Shiffrin die Überfliegerin der Saison. Mit 31 Weltcupsiegen hat Shiffrin längst mehr Erfolge als Lebensjahre (22) – neben der vierten Slalom-Kugel in Folge gab es die erste im Gesamtweltcup.