Wenn Krokodile kopfstehen


"Wir haben lange darauf warten müssen ..." / R. Mühlanger Ein Bild mit dem Meistertransparent für die Vereinsgeschichte / R. Mühlanger

Drei Spiele, drei Siege, der erste Titel: Die Eishockey-Spieler des EHC Kundl kürten sich endlich zum Eliteliga-Meister. Mit einem 6:2 (4:0, 1:2, 1:0) über Titelverteidiger Wattens war bereits nach drei Spielen der „Best-of-Five“-Serie der so sehnlichst erhoffte Erfolg geschafft.

Für den neuen Meister ist es das Ende einer langen Reise: Fünfmal hatte das Team die letzten sechs Jahre ins Finale einziehen müssen, um nun endlich einmal zu gewinnen. „Wir haben lange darauf warten müssen, aber dafür ist es jetzt umso gewaltiger“, rang Präsident Josef Unterer, sektgeduscht und bewaffnet mit Bier, um Worte.

Die Spieler seien auch aufgrund der wiederholten Finalniederlagen immer nervös ins Endspiel gegangen. Mit dem neuen Trainer Jaroslav Betka sei das nicht der Fall gewesen.

„Er hat sie mit viel Selbstvertrauen ins Play-off geführt“, nannte Unterer neben „Kapazundern“ wie den Ex-HCI-Akteuren Stefan Pittl und Florian Stern einen der Gründe für den endlich wahr gewordenen Titel.

In dieselbe Kerbe schlug auch einer, der genug vom Warten hatte: Kundl-Stürmer Claus Haltmeier musste viermal in fünf Jahren mit Silber vom Eis schleichen. „Endlich Meister“, wollte er gar nicht mehr aufhören zu schmunzeln.

Was heuer anders war? „Ein super Kollektiv und ein gewaltiger Trainer“, packte er seinen Coach an der Schulter und beide strahlten um die Wette. „Und die Defensive“, fügte er noch hinzu: „Die war der Schlüssel zum Erfolg.“

Während es die Unterländer krachen ließen, zeigte sich Wattens’ sportlicher Leiter Markus Gander als fairer Verlierer: „Sie sind verdient Meister, das muss man neidlos anerkennen. Jetzt sind wir nicht mehr die Gejagten.“