In der Olympiastadt hatte er sich Legendenruf erworben. Das „go-Holst-go“ ist heute noch hörbar in den Katakomben des altehrwürdigen Stadions. 315 Tage, nachdem er zuletzt in Villach als Trainer in der österreichischen Eishockey-Liga an der Bande gestanden war, 31 Jahre nach seinem Debüt in Innsbruck, kehrte er an die Stätte seiner Erfolge zurück. Als Trainer. Und sein Ruf blieb ungebrochen. Dutzende Kiebitze sorgten beim ersten Training des 54-Jährigen für einen Besucherrekord. „Man sieht, wie schnell die Zeit vergeht“, so Greg, ehe er in englisch seine ersten taktischen Vorstöße wagte. Ein erstes Abtasten und Kennenlernen.
Die Pressekonferenz bildete den Abschluss eines turbulenten Tages. „Natürlich bin ich müde, aber glauben Sie, Ron würde nicht gerne mit mir tauschen?“, war Holst in Gedanken beim schwer erkrankten Ron Kennedy: „Ich habe zwei Aufgaben hier. Ich will Ron und dem Team helfen, so gut wie ich kann.“
Der Einstand glückte der Legende fast nach Maß. Ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Sturmpartner Bill Gilligan, der Graz coachte, gelang ein wichtiger Sieg. Mit einem emotionalen Höhepunkt vor Spielbeginn. Ron Kennedy ging noch einmal in die Kabine der Haie, bevor die Strahlentherapie gegen seinen zurückgekehrten Krebs begann. 30 Sekunden dauert seine kurze Ansprache. Lange genug, um nachdenkliche Spieler zu hinterlassen.