Eine Rochade, mit der kaum ein Landespräsident rechnete


Die neue Führungsspitze des ÖSV (v.l.n.r.): Finanzreferent Patrick Ortlieb, Präsidentin Roswitha Stadlober und Generalsekretär Christian Scherer / Foto: Franz Neumayr

Vor der Länderkonferenz des Österreichischen Skiverbands hatten viele Experten mit Patrick Ortlieb als Präsident gerechnet – doch Roswitha Stadlober wurde bestätigt. Wie heißt es so treffend? Irren ist menschlich! „Ich bin froh, dass wir das so schnell und ohne Einflussnahme gemacht haben“, so Tirols Skiverbandspräsident Karl Janovsky vielsagend zur Entscheidung der ÖSV-Landespräsidenten.

Dabei war man auch diesmal in einem Salzburger Hotel mit zwei Szenarien ins Plenum gegangen. Das eine mit Patrick Ortlieb (54, Abfahrts-Olympiasieger 1992) als Präsident, assistieren würde ihm in diesem Fall die derzeitige Interimslösung Roswitha Stadlober (58, Slalom-Vizeweltmeisterin 1987). Doch eine überraschende Einigkeit unter den beiden Kandidaten ergab Szenario zwei, eine Kampfabstimmung wollten beide vermeiden.

Der Aufwand der Verbandsleitung lasse sich nicht von einer Person bewerkstelligen, weshalb die vorgeschlagene und schließlich einstimmig angenommene Lösung Ortlieb als Finanzchef mit zusätzlichem Fokus auf das Alpin-Ressort vorsieht. Stadlober hingegen, die nach Karl Schmidhofers Rücktritt interimistisch das Präsidentenamt übernommen hatte, bleibt bis Sommer 2024 in dieser Funktion und widmet sich vorrangig dem nordischen Bereich.

Der Osttiroler Christian Scherer (36) ergänzt das sich selbst definierende Dreigestirn. „Wir sind ein gleichwertig aufgestelltes Team. Wir machen das gemeinsam“, bekräftigte Stadlober, man wolle „keine Experimente“.