Zwei Partien – nur ein Zähler


In Wolfsberg gehen die Wacker-Kicker mit dem Kopf durch die Wand / Foto: GEPA

Irgendwie war Wolfsberg für den FC Wacker wieder eine Reise wert gewesen. Zwar wurde nach dem 1:1 in der vierten Runde der tipp3 Bundesliga nicht so gejubelt wie beim sensationellen Klassenerhalt am 26. Mai, aber letztlich konnten die Tiroler doch positiv bilanzieren. Während die Wolfsberger weiter auf den ersten Saisonsieg warten mussten, blieb der FC Wacker ungeschlagen. Ob man sich nun über den Auswärtspunkt freuen oder doch einem möglichen Auswärtssieg nachtrauern sollte, darüber war man sich auf der langen Heimreise nicht ganz einig gewesen.

Die gute Nachricht beim Pausenpfiff – die Tiroler lagen nur 0:1 zurück. Sonst gab es aus schwarzgrüner Sicht nur Negatives. In allen Belangen unterlegen, im Angriff praktisch nicht vorhanden, hinten extrem anfällig, taumelten die Innsbrucker im ersten Spielabschnitt von einer Verlegenheit in die nächste. Beim mehr als verdienten Führungstreffer der Wölfe durch einen Kopfball von Markus Liendl nach Vorarbeit des überragenden Manuel Kerhe glänzte man geschlossen in der Zuschauerrolle. Bezeichnend, dass Goalie Szabolcs Sáfár die meisten Ballkontakte hatte, der erste und einzige Torschuss vor dem Gang in die Kabine ein harmloser Roller von Christopher Wernitznig (35.) gewesen war. „Offensiv schlecht, defensiv noch schlechter“, brachte Sky-Experte Heribert Weber den bescheidenen Wacker-Auftritt auf den Punkt.

Logisch, dass es in der Kabine einiges ziemlich laut zu besprechen gab. Mit zwei Wechseln – Alex Hauser für Christopher Wernitznig und Stjepan Vuleta für Thomas Löffler – belebte frischer Wind das Wacker-Spiel. Erst recht, nachdem Lukas Hinterseer den Ausgleich erzielt hatte. Als Roman Wallner (72.) zum Elfmeter antrat, schienen die Weichen auf den zweiten Saisonsieg gestellt, doch der Ball landet nicht im WAC-Tor, sondern auf der Tribüne. „Aber nach dem Wechsel haben wir uns den Punkt redlich verdient“, erklärte Torschütze Hinterseer nach dem Schlusspfiff und freute sich schon auf das Heimspiel gegen Ried … das allerdings mit der ersten Saisonniederlage ganz und gar nicht wunschgemäß endete.

„Ich hätte liebend gerne auf mein erstes Bundesligator verzichtet, wenn wir einen Punkt geholt hätten“, ärgerte sich Marco Kofler über die 2:3-Heimniederlage des FC Wacker gegen Ried: „Weil ein Punkt gerecht gewesen wäre und wir ja auch unsere Chancen hatten. Aber man muss schon auch zugeben, dass die Rieder eine starke Mannschaft sind.“ Doch lange über die erste Saisonniederlage zu grübeln, brachte ohnehin nichts, also hatte der Naviser schon die nächste Aufgabe vor Augen: „Müssen wir halt in Wiener Neustadt holen, was wir zuletzt in Wolfsberg und eben gegen Ried liegen gelassen haben.“