Mit Vollgas durch die Männerwelt


Daniela Schmid überzeugt mit schnellen Runden / Foto: Bonn

Sie kam, sah und beeindruckte: Daniela Schmid befand sich im Motorsport auf der Überholspur. Wie heißt es so treffend im Volksmund? Unverhofft kommt oft. In diesen Augusttagen wird sich das auch Daniela Schmid immer wieder gedacht haben. Denn mit einem „Gastspiel“ im BMW Z4 GT3 anlässlich des VLN-Langstreckenrennens am Nürburgring beeindruckte die Tiroler Motorsportlerin Freund und Feind. Es war in der Tat ein Auftritt mit positiven Folgen, sprich Verhandlungen für einen Einstieg in die GT3-Serie für das kommende Jahr.

Für Schmid ein Riesenerfolg. „Alles steht und fällt mit dem finanziellen Paket, das du als Fahrer bieten kannst“, lieferte Schmid Einblicke in die harte Motorsport-Realität. So gehört es für die leidenschaftliche Motorsportlerin auch zum Selbstverständnis, einem Job (Vertrieb Firma Alpina, München) nachzugehen. „Das Sponsor-Potenzial ist natürlich schnell ausgeschöpft. Aber wenn man als Frau schnell ist, dann fällt man leichter auf“, nannte Schmid die Vorzüge als Pilotin im Rennzirkus.

Ihre Karriere hinter dem Lenkrad begann die 25-Jährige recht spät. Schmid: „Ich bin erst mit 12 Jahren erstmals mit einem Gokart gefahren. Das erste Rennen bestritt ich mit 15 Jahren.“ Danach folgte der Sieg bei einer Tiroler Motorsportsichtung – österreichweit landete sie bei 30 Teilnehmern auf dem zwölften Rang. Nun drehte die Tirolerin bei der VLN Langstreckenmeisterschaft (Opel Astra OPC Cup) ihre Runden.

Seit sechs Jahren war sie in dieser Serie bereits dabei gewesen. Bis man sie auf einmal fragte, ob sie nicht im BMW Z4 GT3 einen Gaststart absolvieren möchte. Auf Anhieb konnte Schmid im Training mit den Stammpiloten mithalten – im Rennen folgte der Höhepunkt: Sie landete auf dem neunten Gesamtplatz (Klassenrang 7) und knallte nebenbei noch die schnellste Rennrunde hin. „Das war schon ein besonderer Moment. Vor allem, weil ich gesehen habe, was nach oben hin noch alles möglich ist“, schwärmte Schmid.

Bei dem Gaststart sollte es natürlich nicht bleiben. Es galt, in der GT3-Serie Fuß zu fassen. Um irgendwann doch einmal nicht nur für den Traum „Motorsportlerin“ zu leben, sondern davon leben zu können. Obwohl ihr der Alpina-Job viel Spaß bereitet und sie auf das große Verständnis und die Unterstützung ihres Chefs bauen kann.