Unter Joe Mayos Hammer


Joe Mayo, die Urkraft aus Chile / Foto: Parigger

Dort, wo es sonst „Rien ne va plus“ zu hören gibt oder ein „Votre jeu, s’il vous plaît“, da wechselten für einmal harte Schläge mit donnerndem Applaus. Wie im Casino in Seefeld. Dorthin hatte Hansi Neuner ein erlesenes Feld von Box-Fans gebeten um inmitten der Spieltische sein Aushängeschild zu präsentieren. Joe El Indio Mayo. Der demonstrierte in seinem bekannt rauhen Stil großes Kämpferherz, ließ sich von dem ihm zugeteilten Russen Navarka nicht vom Vorwärtsgang abhalten, obwohl der Mann aus dem Osten mindestens einen Kopf größer als El Indio war. So blieb dem chilenischen Weltergewichtler mit der Wahlheimat Tirol nur der Infight. Fast raubtierhaft entglitt Mayo immer wieder der großen Reichweite Navarkas, kämpfte sich den eher gefährlichen Weg unter oder neben der Schlaghand durch. Und brachte, Körper an Körper, seine Stärken sprichwörtlich an den Mann. Immer wieder setzte er zu jenen blitzschnellen Schlagkombinationen an, die die Boxfans in Seefeld in Fahrt und seinen Gegner an den Rande eines K.o. brachten. In der vorletzten Runde war es dann so weit: Sieg für Joe Mayo.

Großartig hielt sich auch der extra aus Hamburg angereiste Jonny Ibramov, der dem starken Weißrussen Kharyanov kaum eine Chance ließ und letztlich war es der für die Wörgler Unterberger-Staffel kämpfende Oliver Obradovic, der für Hochstimmung sorgte, als er Robert Bogdan, seines Zeichens immerhin nordungarischer Meister in Runde drei, zu Boden schickte. Ein krachender Leberhaken war es, mit dem Österreichs Aushängeschild den Kampf in Runde drei für sich entschied.