Tirols fescher Turnexport


Als Fremd-Turnerin in Deutschland / Foto: GEPA

Eigentlich verbindet man den Namen Grosch in Innsbruck mit Fußball im Allgemeinen und mit dem SVI im Speziellen. Doch in diesen Herbsttagen war SVI-Obmann Gerhard Grosch einmal nicht für das runde Leder im Einsatz, sondern als Chauffeur seiner Tochter. Der stolze Papa begleitete seine Hanna zu ihrem ersten Einsatz als Turn-Legionärin Richtung Deutschland.

Ziel war Kirchheim unter Teck, eine Stadt in Baden-Württemberg, etwa 25 km südöstlich von Stuttgart. Der dortige VfL kämpft mit einer Damenriege in der ersten deutschen Turn-Bundesliga und sicherte sich aufgrund mehrerer Ausfälle die Dienste von Hanna Grosch, die sich nach ihrem Debüt begeistert zeigte: „Das Turnen in Deutschland hat eine ganz andere Dimension. In Österreich wissen 90 Prozent der Bevölkerung nicht mal genau, was Kunstturnen ist. Bei meinem ersten Einsatz erreichte ich den sensationellen 7. Platz in der Einzelwertung mit neuem Punkterekord (50,75).“

Neben dem Taschengeld, das die Sport-BORG-Schülerin gut gebrauchen kann, war der Legionärseinsatz „eine super Erfahrung für mich, mitten unter der Weltelite in Deutschland zu starten“, hofft die 16-Jährige, die einmal Kriminalkommissarin werden möchte, auf weitere Einsätze.

Zum Turnen kam sie deshalb, weil sie im Hof dauernd an der Teppichstange hing, was der Mama zu gefährlich wurde. Deshalb schickte sie die kleine Hanna in den Turnverein. Vier Stunden pro Tag trainiert Hanna Grosch, „am Samstag zweimal, und wäre am Sonntag die Halle offen, würde ich da auch noch turnen“, ist das 48-kg-leichte Bewegungstalent noch lange nicht satt.