Prock zufrieden, Rodler im Plansoll


Freude bei Veronika Halder nach Silber / Foto: GEPA

„Anscheinend haben alle mit einer Medaille im Teambewerb gerechnet“, meinte Wolfgang, der jüngere der Linger-Brüder, mit einem Lächeln. Denn das Handy der Brüder blieb nach der zweiten Silbermedaille stumm. „Nach unserer Silbermedaille im Doppelsitzer herrschte noch Hochbetrieb.“ Wie auch immer – Andreas und Wolfgang Linger, Veronika Halder und Martin Abentung verfehlten im Teambewerb mit nur acht Tausendstel Rückstand den Sprung aufs oberste Treppchen – sorgten insgesamt aber für die dritte EM-Medaille der ÖRV-Rodler, nachdem bereits Veronika Halder mit Bronze die erste Damenmedaille seit 10 Jahren (Angelika Neuner 1998 Olympia-Bronze in Nagano) für das ÖRV-Team erobert hatte.

Mit einem besonders guten Gefühl trat auch Martin Abentung seine Rückreise an. Der Innsbrucker war zunächst im Herren Einsitzer auf dem fünften Platz gelandet, um sich dann im Teambewerb selbst zu belohnen. Für ihn glänzten Silber wie Gold. „Ich bin überglücklich, vor allem, weil die gesamte Woche überhaupt nichts nach Wunsch lief.“ Das richtige Timing fehlte und ließ Abentung nahezu verzweifeln. „Nachsitzen“ – so lautete die Devise. Die Früchte der harten Arbeit konnte er wenige Stunden nach dem Einzel einsammeln.

Pech hatte dafür sein Mannschaftskollege Daniel Pfister – der verlor beim Einzel im zweiten Durchgang noch den zweiten Platz. Unterm Strich blieb nur der undankbare vierte Endrang. Ein Fehler im oberen Teil kostete den Tiroler am Schluss einen möglichen Medaillengewinn.

Dennoch kann sich die Bilanz des ÖRV-Teams sehen lassen. „Wir mussten lange zittern, aber ich bin jetzt glücklich, dass wir unser Plansoll erfüllt haben“, betonte ÖRV-Sportdirektor Markus Prock.