Liebe lag in der Luft


Julia Polai und Michele überzeugten ihr Heimpublikum / Foto: Hammerle

Ferry Polai sei Dank – die Crème de la Crème der Tanzwelt, die besten Paare in der lateinamerikanischen Klasse, lieferten bei der Weltmeisterschaft in Innsbruck eine beeindruckende Performance ab. Als strahlende Sieger verließ das amerikanische Favoritenpaar Yulia Zagoruychenko und Riccardo Cocchi das Parkett des Innsbrucker Olympiastadions, wo rund 3000 begeisterte Zuschauer mit Standing Ovations die Leistungen honorierten.

Wo immer der smarte Italiener Riccardo Cocchi und seine kongeniale russische Partnerin Yulia Zagoruychenko auch auftauchen, das für die USA startende Pärchen versprüht pure Harmonie. Eine vertraute Zweisamkeit, die auf dem Tanzparkett zu einer an Genialität grenzenden Einheit aus Perfektion, Sex-Appeal und Lebensfreude verschmilzt.

Doch sind die beiden in New York lebenden Ausnahmetänzer nun auch privat ein Paar oder nicht? Eine Frage, die selbst ihr Star-Trainer Espen Salberg nicht beantworten konnte: „Das wüsste ich auch gerne.“ Eine Frage, die auch nach ihrem dritten WM-Titel in Folge offenblieb. „Nein, nein“, meinte dazu eine adrette Dame im roten Kostüm, „die sind sicher kein Liebespaar, er hat sie ja nur auf die Wange geküsst.“ Eine Einschätzung, die ihre beiden Freundinnen partout nicht teilen wollten: „Aber schau doch nur, wie sich die beiden ansehen.“

Wie auch immer: Cocchi/Zagoruychenko, die mit ihrer offenen und ungezwungenen Art auch abseits des Parketts beeindrucken und sich nach ihrem erneuten WM-Erfolg minutenlang mit Bekannten und Fans fotografieren ließen, bleiben zumindest für die Gegnerschaft ein Rätsel.

Weder ihre Dauerrivalen, die am Ende zweitplatzierten Doppel-Weltmeister Michael Malitowski/Joanna Leunis (ENG), noch das drittplatzierte russische Duo Sergey Surkov und Melia können gegenwärtig dem US-Duo das Wasser reichen. Und so verwunderte es kaum jemanden in der Szene, dass die Top-Fünf der WM sich exakt mit dem Ergebnis des kurz davor ausgetragenen Weltcup-Turniers in der Londoner Royal Albert Hall deckte.

In London noch in der Runde der besten 84 gescheitert, durfte sich Lokalmatadorin Julia Polai an der Seite ihres (Lebens-)Partners Michele Prioletti (ITA) über einen 22. Platz freuen. Die zweite Innsbrucker Paarung, Marvin Nigg und Claudia Obmascher, wusste im Elitefeld ebenso zu überzeugen und landete an respektabler 44. Stelle.