Steffi Köhle raste dem Pech davon


Ein perfektes Rennen von Köhle - erstmals Podest / Foto: GEPA

Mit der offiziellen Präsentation ihres Songs „My way is my decision“ (Mein Weg ist meine Entscheidung) hatte sich Tina Maze aus Slowenien bereits am Vorabend des Gletscher-Auftakts in Sölden in Stimmung gebracht. Dass ihr dritter Triumph am Rettenbachferner nach 2002 und 2005 mehr an eine Hardrock-Nummer erinnerte, war in erster Linie den Wetterbedingungen zuzuschreiben. Nebel, Wind und Schneeregen hatten dafür gesorgt, dass der Entscheidungsdurchgang erst mit einstündiger Verspätung gestartet werden konnte.

Auch wenn Maze bei ihrem Blindflug viel von ihrem Vorsprung verloren hatte, triumphierte sie letztlich klar vor dem nicht minder glücklichen ÖSV-Duo Kathrin Zettel und Stefanie Köhle. „Ich vergleiche Skifahren gerne mit Musik. Heute war es echter Hardrock“, versicherte Maze. Und im Überschwang der Gefühle machte die Slowenin unmissverständlich klar, dass sie endgültig aus dem Schatten der großen Zwei, Lindsey Vonn (ausgeschieden) und Maria Höfl-Riesch (Elfte), treten möchte: „Ich will die Nummer eins sein.“

Nachdem Zettel lange mit Verletzungen zu kämpfen gehabt hatte, war die Niederösterreicherin nach dem erfolgreichen Auftakt zu Tränen gerührt. „Ich spüre, dass ich endlich wieder fit genug bin, um an mein Potenzial heranzukommen. Der wilde Ritt in Sölden war genau, was ich gebraucht habe“, so Zettels Kampfansage mit Tränen in den Augen für die angelaufene WM-Saison.

Neben den Freudentränen ihrer Teamkollegin strahlte die Drittplatzierte Stefanie Köhle wie eine Siegerin. „Ich habe mir immer vorgestellt, einmal in Sölden auf dem Podium zu stehen. Es ist wunderschön“, meinte die Tirolerin, die mit ihrem strahlenden Lachen bei der Siegerehrung das Gletschereis förmlich zum Schmelzen brachte.