Der Herr Karl auf Siegeskurs


Wendlingers Geduld wurde belohnt / Foto: Bavaria

Erfolg ist eine Frage der Geduld. Oder der Hartnäckigkeit. Wie auch immer – für Karl Wendlinger und Philip Peter wurde in Mugello beides belohnt. Denn nach den Plätzen vier (Le Castellet) und zwei (Dijon) jubelten Wendlinger/Peter in Italien über den ersten Sieg in der FIA-GT-Weltmeisterschaft. Der siebente WM-Lauf auf dem hügeligen Kurs entwickelte sich für Karl Wendlinger und seinen Partner zu einer dreistündigen Hochschaubahn der Gefühle. Samt geschichtsträchtigem Happy End. Pünktlich mit der grünen Startampel entlud sich das Himmelgrau über der Toskana und bescherte dem Feld in der Anfangsphase einen kollektiven Blindflug, Aquaplaning inklusive. „Ein Wahnsinn, ich hab nicht einmal die Begrenzungsmauern gesehen“, so Wendlinger, nachdem der von Position fünf gestartete Tiroler in Runde 36 das Steuer an Philipp Peter übergab. Als Spitzenreiter. Während die Strecke langsam auftrocknete, nahm die Dramatik ungebremst Fahrt auf. Peter – mit Regenreifen unterwegs – büßte gegen die inzwischen normal bereifte Konkurrenz binnen zweier Runden den 20-Sekunden-Vorsprung auf Jean-Denis Deletraz und Michael Bartels ein. Slicks wurden aufgezogen und Wendlinger machte sich 53 Minuten vor Schluss, mit über einer Minute Rückstand als Dritter auf den finalen Weg. Dann musste das Führungsduo noch einmal an die Box und plötzlich lag Wendlingers Aston Martin DBR9 wieder in Front. Und mit all seiner Routine brachte der Kufsteiner den ersten Sieg für das österreichische Neulings-Team Race Alliance ins Trockene – vor den Maserati-Paarungen Bertolini/Bartels und Davies/Biagi. Wendlinger freudestrahlend: „Ein Erfolg, den sich das ganze Team Schritt für Schritt erarbeitet hat. Wir werden immer stärker – das lässt für den Rest der Saison noch einiges erwarten.“