„Dabei wollte ich gar nicht starten“


Vanessa Herzog auf dem Weg zur Medaille / Reuters

Alles hatte mit einem Fehlstart und einer drohenden Disqualifikation begonnen, doch am Ende jubelte Eisschnellläuferin Vanessa Herzog mit einem kompletten Medaillensatz (Gold, Silber, Bronze) über ihr bisher erfolgreichstes Wochenende. Die Tirolerin kehrte als Europameisterin (500 m) und dreifache Medaillengewinnerin von den Titelkämpfen im russischen Kolomna nach Hause zurück.

Dabei war es ein eher holpriger Start in diese EM gewesen. „Ich war vor dem Rennen schon sehr nervös und hatte dann gleich einen Fehlstart“, sagte die 22-Jährige. „Deshalb war ich beim zweiten Start vorsichtig und viel passiver.“

Und diese Taktik sollte sich mehr als auszahlen: In 37,69 Sekunden distanzierte Herzog ihre russische Konkurrentin Angelina Golikova, die später Silber holte, klar um 35 Hundertstel. „Auf diesem Eis und unter diesen Bedingungen ist das eine unglaublich gute Zeit. Ich bin total happy, dass das so gut geklappt hat“, meinte Trainer und Ehemann Thomas Herzog.

Auch die Neo-Europameisterin selbst suchte anfangs noch nach Worten. „Ich bin einfach richtig sprachlos. Es ist so cool, dass ich jetzt die erste Medaille bei den Großen habe – und die dann auch noch in Gold, das ist unbeschreiblich. Das ist mein größter Erfolg“, freute sich die mehrfache Junioren-Weltmeisterin, die laut Verbandsangaben zur sechstjüngsten Europameisterin der Geschichte wurde. Zudem ist es Österreichs erste Medaille seit 24 Jahren sowie der erste EM-Titel nach 1993.

Dem Gold folgte dann noch Silber über 1000 Meter und schließlich Bronze im Massenstart. „Besser geht es nicht mehr. Ich hätte niemals gedacht, dass es hier so gut läuft. Mein Ziel war eine Medaille – jetzt hab’ ich drei und einmal Gold. Das ist unglaublich“, meinte Herzog, die sich nach dem anstrengenden Wochenende auf eine Pause freute.