Einmal mehr bitteres Lehrgeld bezahlten die Hypo-Volleyballer in der Champions League beim französischen Spitzenklub Tours. Die Tiroler konnten bei der 3:0-Niederlage lediglich im ersten Satz einigermaßen mit den Franzosen mithalten. Ansonsten war Tours für die Innsbrucker eine Nummer zu groß. Dem Hypo-Team gelangen nur vier Blockpunkte, Hypo-Manager Hannes Kronthaler hob zwar die starke Leistung von Matthias Mellitzer hervor, musste aber neidlos anerkennen, dass Tours vor allem im Angriff ein klares Übergewicht hatte.
Im zweiten und dritten Satz spielten die Gastgeber, die vor zwei Jahren den Titel in der Champions League gewannen, ihre ganze Routine aus und kamen nie in Bedrängnis. Fazit? Für Hypo war mit dieser Niederlage der dritte Gruppenplatz, der zum Aufstieg notwendig gewesen wäre, mehr oder weniger außer Reichweite. Fast logisch daher die weiteren Niederlagen in der Königsklasse. Zunächst verloren die Innsbrucker zu Hause gegen Buducnost Podgorica mit 2:3, wobei vor allem viele Eigenfehler im ersten und fünften Satz registriert wurden. Dass dann auch in Düren ein 0:3 kassiert wurde, war für die Hypo-Verantwortlichen wie eine Ohrfeige. Stefan Chrtiansky sprach von einer katastrophalen Annahme. Im ersten und zweiten Satz wurde Hypo förmlich vorgeführt. Erst im dritten Marathon-Satz hielten die Gäste dagegen und boten eine ebenbürtige Leistung. Schwer enttäuscht natürlich auch Manager Hannes Kronthaler, der aber Trainer Pietro Scarduzio noch eine winzige Chance lässt: „Jetzt muss er gegen Mallorca (zuhause) und Belgorod (auswärts) gewinnen und außerdem gegen Hartberg den Aufstieg im Cupbewerb schaffen.“
Eine klare Auflage, die aber schon beim nächsten Match die Position des Trainers bröckeln ließ – denn Österreichs Meister begann gegen den siebenfachen spanischen Titelträger Palma Mallorca wie schon so oft sehr gut, verlor aber letztlich verdient mit 3:1. Phasenweise ohne Gegenwehr, ohne Kampfgeist. So war gegen Mallorca nichts zu holen. Die achte Niederlage im neunten Champions-League-Spiel war damit perfekt. Und Trainer Scarduzio spürte bereits das knapp über ihm schwebende Damoklesschwert.