WBCT ohne Penaltyglück


Ein hart umkämpftes Finale ohne Happy End für Tirols Wasserballer ... / Vanessa Rachle ... dafür verteidigten die WBC-Damen im Tivoli vor heimischem Publikum souverän die Meisterschale und jubelten bei der Wasserparty / kristen-images.com

In der wohl spektakulärsten Finalserie seit vielen Jahren mussten sich die erfolgsverwöhnten Wasserballer des WBC Tirol mit Platz zwei und der Silbermedaille begnügen. Und das nach einem wahrlich hochdramatischen Endspiel, in dem PL Salzburg das notwendig gewordene Penaltyschießen für sich entschied.

Tatsächlich war die Finalserie nichts für schwache Nerven – schon im ersten Spiel hatte PLS groß aufgespielt und den Tirolern beim 13:5-Sieg keine Chance gelassen. Doch der WBC antwortete im Rückspiel mit einem spektakulären Comeback – nach dem 14:9 musste ein echtes Endspiel entscheiden.

Und dieses wurde den Erwartungen in jeder Hinsicht gerecht. Vor vollen Rängen kam es im Innsbrucker Tivoli zu einem Schlagabtausch, bei dem die Salzburger den besseren Start erwischten. Der Halbzeitstand von 7:3 für den amtierenden Meister glich einer Vorentscheidung, zudem musste Tirol nach einer harten Attacke vier Minuten in Unterzahl spielen.

Doch der WBCT mobilisierte angesichts der aussichtslosen Lage alle Kräfte und startete eine beispiellose Aufholjagd. Angepeitscht von den Fans gelang den Gastgebern der Ausgleich – 29 Sekunden vor Schluss erzielte Peter Murín das 10:10. Penaltyschießen! Dieses wurde im Innsbrucker Hexenkessel zu einem mitreißenden Krimi, erst nach 17 Schüssen war die Entscheidung gefallen, der neue Meister hieß Salzburg!

Dafür revanchierten sich die Damen auf ihre Art für die knappe Niederlage der Herren. Denn die WBC-Damen verteidigten in der letzten Bundesliga-Runde – natürlich vor heimischer Kulisse – souverän den Meistertitel. Und zwar mit Siegen über ASV Wien und Bregenz.

„Ich weiß gar nicht, wie oft wir jetzt schon Meister waren“, strahlte Routinier Christina Patterer bei der Siegerehrung überwältigt – bis die Antwort von den Kolleginnen kam: seit 35 Spielen ungeschlagen und der dritte Titel in Folge für die Truppe von Trainer Zoltan Adam und Christoph Melcher, die am Ende mit ins Wasser mussten. „Einer muss den Titel holen. Wir sind ja eine große Familie“, freute sich Patterer und dankte: „Wir haben einen so tollen Rückhalt, ohne die Männer wäre vieles nicht möglich.“