Vikings demolierten die Raiders


Die Vikings waren einfach nicht zu stoppen / Foto: Parigger

Auf eigener Anlage, da waren die Tyrolean Papa Joe Raiders bisher eine absolute Macht, hatten den Gegnern, egal wer gerade aufmarschierte, nie viele Möglichkeiten gelassen. Dass es in dieser Tonart weitergehen würde, das hatte sich Manager Daniel Dieplinger zwar nicht gerade erwartet aber zumindest erhofft. Nun, von den Vienna Vikings, den im letzten Jahr entthronten Serienmeistern, wurden die Tiroler schonungslos auf den harten Boden der Realität zurückgeholt. Zunächst in der heimischen Meisterschaft, wo es nach der Pleite von Wien nun auch in Innsbruck eine herbe Abfuhr setzte. An ein 12:62 kann sich Dieplinger überhaupt nicht erinnern, „so etwas hat es in der Raiders-Geschichte noch nie gegeben“.

Die Vikings waren in diesem nur vermeintlichen Kampf der Giganten in allen Belangen haushoch überlegen, nützten jeden Fehler eiskalt aus und hatten bereits im ersten Viertel mit vier Touchdowns nicht nur das Ei schonunglos hinter der gegnerischen Linie, sondern auch alle Hoffnungen der Gastgeber versenkt. „So leicht haben wir es einem Gegner noch nie gemacht. Diese Niederlage schmerzt“, erklärte der geschockte Wide Receiver Chris Rosier nach Spielende. „Ich glaube, den Spielern ist die eigene Leistung peinlich. Ein Wunder, dass die Fans bis zum Ende geblieben sind. Head-Coach Buffum hat jedenfalls eine Menge Arbeit vor sich“, zog auch Dieplinger eine ernüchternde Bilanz und erhöhte damit wohl den Druck auf die geprügelten Balljungen.

Doch wer gedachte hatte, dass die Raiders und ihr Coach die Lehren aus der Abfuhr gezogen hätten, der wurde enttäuscht. Ganz bitter sogar. Denn auch im Halbfinale des EFL-Cups zogen die Tiroler gegen die Vienna Vikings den Kürzeren. Die Gäste demonstrierten erneut ihre Klasse, setzten sich nach starker Leistung mit 49:21 durch und verhinderten damit den erstmaligen Einzug der Raiders ins Champions-League-Finale der EFL. „Die Ursachen für die Niederlage sind schnell erklärt. Die Vikings spielten souverän und hatten die besseren Einzelspieler – wir boten zeitweise schlechtes Football und wurden dafür bestraft“, zürnte Mario Rinner nach Spielende.