Hypo-Volleyballer sorgten für Finaldramatik


Gabriel Chocholak freut sich mit Manager Kronthaler / Foto: Parigger

Man sollte es nicht für möglich halten – bereits zum zehnten Male in Serie standen sich 2010 die hotVolleys aus Wien und das Hypo-Volleyballteam aus Innsbruck in der Finalserie um die österreichische Meisterschaft gegenüber. Ein Derby der Extraklasse, vergleichbar mit Rapid gegen Austria bei den Fußballern oder KAC gegen VSV im Eishockey.

Die Best-of-Seven begann in gewohnter Manier. Wien-Zampano Peter Kleinmann hatte zu den üblichen Sticheleien und Verbalattacken angesetzt: „Im Cup sind wir nicht gegen Tirol, sondern gegen die Schweinegrippe ausgeschieden. In der Mitteleuropaliga waren wir vor Tirol und haben sie außerdem im Final Four besiegt. Und ihr Viertelfinale in der Champions League interessiert heute niemanden mehr. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich schon im Viertelfinale war.“ Keine Spur von Demut, eher (zu) viel Selbstvertrauen, das Wien mit dem 3:2-Erfolg im Semifinale der Mitteleuropäischen Volleyballliga getankt haben könnte.

Da war das Hypo-Ensemble aber auch mit der schweren seelischen Last des Champions-League-Aus von Laibach ins Wiener Budocenter gekommen und irgendwie schwer angeknackst. Denn woher der Wind weht, wenn alles standesgemäß verläuft, hatten Hypo-Kapitän Daniel Gavan und Co. schon bei zwei klaren Siegen (3:0, 3:1) im MEVZA-Grunddurchgang gezeigt. Die Bürde der Favoritenrolle lastete somit schwerer auf den Tiroler Schultern – Kleinmanns Psychospielchen hin oder her. Die waren wohl eher der letzte Motivationsschub, falls die Chrtiansky-Truppe überhaupt noch einen gebraucht hat.