Wacker-Kicker treiben’s weiter bunt


Der Elfmeterwitz des Jahres: Linz (Austria) lässt sich fallen, der Schiedsrichter pfeift, Lex Gruber kann es nicht fassen / Foto: fotoworxx.at

Zwei Remis, eine Niederlage – gerade verheißungsvoll hatte die Meisterschaft für den FC Wacker Tirol ja nicht begonnen, aber das Herz der Fans war ähnlich geduldig wie das des russischen Trainerbären Tschertschessow. Und der Stani sollte recht behalten – ausgerechnet gegen die vor Saisonbeginn hoch gehandelte Admira, mit vielen großen Namen im Kader, gelang den Innsbruckern vor heimischem Publikum der erste „Dreier“. Das 1:0 gegen die Südstädter war nicht allein der besseren Chancen und der größeren Einsatzbereitschaft wegen hoch verdient, sondern weil Grüner und Co. bewiesen, dass sie mit dem Druck des Gewinnen-Müssens durchaus umzugehen verstanden. Aganun war der Schütze dieses ersten Tiroler Treffers nach insgesamt 327 torlosen Minuten.

Wer aber gedacht hatte, dass dieses Tor genügend Selbstbewusstsein vermitteln würde für den schweren Gang nach Salzburg zu den Roten Bullen, der wurde enttäuscht. Denn gegen die Tirol-Dependance im Oberhaus zeigten die Grün-Schwarzen vor der Pause ganz einfach zu viel Respekt, ließen sich nach allen Regeln der Kunst austanzen und waren mit dem 0:2-Rückstand nach 45 Minuten noch gut bedient. Dass sich dann die Gäste im wahrsten Sinne des Wortes am Riemen rissen, energischer in die Zweikämpfe gingen, sich mit dem Kunstrasen angefreundet hatten und urplötzlich zeigten, dass auch in Tirol Fußball gespielt werden kann, das hätte sich durchaus eine Belohnung verdient. Aber Tapalovic, Pacanda und Aganun scheiterten mit Top-Chancen, verpassten so eine durchaus mögliche Sensation.