Wachablöse im ÖSV


Christian Scherer, bitte übernehmen - sagte Klaus Leistner (re.) / GEPA

Normalerweise heißt es ja – alles neu macht der Mai. Im Österreichischen Skiverband musste dafür der Herbst herhalten. Nur einen Monat nach Jo Schmid übergab auch Dr. Klaus Leistner nach jahrzehntelanger Tätigkeit das Amt des ÖSV-Generalsekretärs an Christian Scherer. Der Klaus, wie ihn die Insider nennen, ist fraglos einer der am längsten amtierenden Sportfunktionäre des Landes. Seit knapp 50 Jahren war der Jurist für den ÖSV, bei dem er 1971 als Präsidialsekretär begann, tätig, die letzten 43 davon als Generalsekretär.

Zunächst war der gebürtige Linzer maßgeblich am Aufbau des Austria Ski Pool beteiligt und führte diesen von seiner Gründung 1971 bis 1989. Schon 1977 übernahm er erneut die Administration des Österreichischen Skiverbandes und leitet diese als Generalsekretär bis heute in der Verbandszentrale in Innsbruck. Daneben vertritt Leistner den ÖSV in verschiedenen nationalen und internationalen Gremien und Verbänden, wie etwa im Internationalen Skiverband/FIS oder in der Internationalen Biathlon Union/IBU, wo er seit langem einer der Vizepräsidenten ist. In seine Zeit fallen die dynamische Entwicklung des ÖSV in den letzten Jahrzehnten, die Umsetzung von großen Projekten und die Neuordnung der Durchführung von Großveranstaltungen.

ÖSV-Präsident Prof. Peter Schröcksnadel würdigte die besonderen Verdienste seines langjährigen Wegbegleiters: „Klaus Leistner hat mich von Anfang an begleitet, da ja er es war, der mich überzeugt hat, im Skiverband mitzuarbeiten. Der ÖSV hat über viele Jahrzehnte von seinem juristischen Fachwissen profitiert. Auf dem Gebiet des Sport- und Verbandsrechts zählt er im deutschsprachigen Raum sicher zu den profiliertesten Fachleuten. Gerade in meiner Anfangszeit, wo es um die Frage ging, wem die Vermarktungsrechte der Weltcupveranstaltungen gehören – die letztlich zu unseren Gunsten entschieden wurde –, hatte Klaus Leistner einen wesentlichen Anteil an der richtigen juristischen Beurteilung der Situation. Das war, was die Durchführung von Veranstaltungen betrifft, der Beginn einer neuen Ära.“

Mit dem 35-jährigen Osttiroler Christian Scherer, der die letzten acht Jahre im ÖSV für die Leitung des Leistungssports verantwortlich zeichnete, folgt ein Mann, der durch seine bisherigen Tätigkeiten auch international gut vernetzt ist. Besondere Verdienste erwarb er sich als Direktor der Organisation der FIS Nordischen Skiweltmeisterschaft 2019 in Seefeld, wo er als Bindeglied zwischen der Geschäftsführung und sämtlichen operativen Abteilungen agierte. Erste Erfahrungen in leitender Position sammelte Scherer, der einen Abschluss im Studienfach Internationales Sportmanagement vorweisen kann, 2012 als Sportdirektor der Olympischen Jugendspiele in Innsbruck.