Tiroler Streckenrekord beim Ötztaler Radmarathon


Blick aus der Vogelperspektive beim Ötztaler Radmarathon / Foto: Ötztal Tourismus

Jan Ullrich hatte nicht nur symbolisch die Startnummer eins des traditionellen Ötztaler Radmarathons, er trug sie auch mit Würde. Der Deutsche war nämlich beim legendären Ritt über die vier Alpenpässe bis in die Haarspitzen gedopt – zumindest aufgrund seines Sponsors, einem Tonikum für die Kopfhaut (der mit eben diesem Slogan wirbt).

„Was habt ihr denn Gutes“, warf der von allen mit „Ulle“ begrüßte Star etwa den Mitarbeitern an der Labestation Schönau zu. Die Helfer, den ganzen Tag um jeden Fahrer liebevoll bemüht, dankten es dem Ex-Tour-de-France-Sieger. Und so ließ sich ein Tag mit 238 Kilometern und 5500 Höhenmetern über Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch, der manchen an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit brachte, auch leichter verkraften.

Als etwa ein Platzregen die Gegend um Innsbruck einwässerte oder das Timmelsjoch unter Schnee- und Hagelschauern mit Windböen bis 80 km/h erschauderte, ließen sich nur wenige entmutigen. Doch dort, wo Jan Ullrich seine Kreise zog, irgendwo im Mittelfeld des Pelotons nämlich, spielte natürlich nicht die Musik.

Zunächst heizte der Tiroler Emanuel Nösig (31) dem Feld ein, das 84-Kilogramm-Paket raste in 54 Minuten von Oetz nach Kühtai. Mit der Entscheidung hatte er jedoch nichts zu tun.