Mit Platzrekord zum Preisgeld


Thomas Feyrsinger und der harte Kampf auf den Grüns ... / Foto: GEPA

Dass der Golfboom auch Tirol erreicht hat, ist längst schon kein Geheimnis mehr, dass sich Tirols Profi-Golfer mit wechselndem Erfolg auf Preisgeldjagd befinden, ebenfalls nicht. Für einige jedenfalls ist ihr Dasein auf der Tour mitunter auch eine Existenzfrage, in der Euphorie und Ernüchterung unglaublich nahe beieinander liegen.

Der Kitzbüheler Clemens Prader kann ein Liedchen davon singen – bei den Uniqa FinanceLife Open im GC Murstätten lag er vor dem Schlusstag abgeschlagen und fern jeder Chance auf akzeptables Preisgeld auf dem 36. Platz. Doch dann gelang dem 29-Jährigen ein 63er-Score (Platzrekord), womit er sich nicht nur den zweiten Platz plus Preisgeld sicherte, sondern auch noch die Wildcard für die Austrian Open in seinem ehemaligen Klub Fontana.

„Es ist ein knallhartes Geschäft“, weiß auch Thomas Feyrsinger und der Spaßvogel verzieht dabei keine Miene. Der 32-jährige Kitzbüheler weiß, wovon er spricht. Schon zwei Mal musste er seine Profikarriere unterbrechen, um sich anderweitig seine Brötchen zu verdienen. 2004 schloss Feyrsinger die Ausbildung zum Headpro ab und kehrte 2005 in den Profizirkus zurück. Gegenwärtig ist der Mann, der in der Schlussrunde stets zu extravaganten Hosen und Poloshirts greift, voll im Trend.

Als einziger Tiroler spielt er auf der Challenge Tour (zweithöchste europäische Spiel- klasse) und zuletzt einen Saisonauftakt nach Maß: Platz zwei bei den Kenia Open brachte ihm einen 19.800-€-Preisgeldscheck ein. „Das nimmt dir schon ein wenig Last von den Schultern“, so Thomas, der sein Saisonbudget auf rund 40.000 € einschätzt. „Wir müssen uns ja alles selbst bezahlen. Trainingslager, Flüge, Verpflegung, Unterkünfte.“

Leo Astl, mit 24 der jüngste Tiroler Golf-Pro, musste sich in Murstätten übrigens mit Rang 29 zufriedengeben, zeigte in diesem Jahr aber bereits mehrmals auf der EPD-Tour (vergleichbar mit Alps Tour) mit Spitzenplatzierungen auf. An Optimismus mangelt es dem jungen Mann vom GC Walchsee jedenfalls nicht. Sein Karriereziel: „Nummer eins werden.“ Der Welt, versteht sich.

Der Vierte im Bunde, der Kitzbüheler Ulf Wendling, hat sich nach zehn Jahren eine Auszeit gegönnt. Er hat kürzlich die Ausbildung zum Teaching Pro (Golflehrer) begonnen. Ein – vorerst – lukrativerer Entschluss.