„Jetzt heißt es schnell wieder aufstehen!“


Der Schein trügt - gegen Linz war Schwaz nur selten obenauf / Thomas Böhm Michael Miskovez hatte einen schweren Stand gegen die Linzer Deckung / Thomas Böhm

Die Vorfreude war groß, der Druck auf die Mannschaft noch größer – und dann wog die Last des Siegen-Müssens vielleicht doch zu schwer. Wie auch immer, zum Saisonauftakt in der Spusu-Liga (vormals HLA) musste sich Sparkasse Schwaz Handball Tirol in der Osthalle gegen Linz mit 22:24 geschlagen geben. Eine bittere Überraschung, denn eigentlich war alles aufbereitet für einen perfekten Saisonstart.

Nicht zuletzt dank Trainer Frank Bergemann, der sich bemüht, die Handball-Euphorie in Schwaz neu zu entfachen. Vorwurf wollte der Coach seiner Mannschaft keinen machen; die kämpferische Komponente habe gepasst. Nach einem frühen 0:2-Rückstand brachte das Alex-Duo rund um Kapitän Wanitschek und Neuzugang Semikov (Topscorer mit sechs Toren) die Hausherren zurück in die Spur.

„In der ersten Hälfte haben wir gut gedeckt, in der zweiten Hälfte haben sich aber einige Fehler eingeschlichen“, erklärte Bergemann. So kassierten die Tiroler binnen acht Minuten gleich fünf Gegentore. „Linz hat über 60 Minuten gutes Tempo-Handball gezeigt, und wir haben ihre Flügelspieler nicht in den Griff bekommen.“ Trotz Aufholjagd reichte es nicht für den Sieg.

„Wir sind am ersten Spieltag hingefallen, jetzt müssen wir schnell wieder aufstehen“, so der Coach. Gesagt, getan – ausgerechnet bei Hard zauberten die Tiroler mit der 16:10-Führung bis zur Pause eine Handball-Gala auf das Parkett, dass den Vorarlbergern ganz schwindelig wurde.

Obwohl die greifbare Sensation am Ende doch nicht gelang und „nur“ ein 23:23-Remis mit über den Arlberg genommen werden konnte, kann dies doch als Erfolg verbucht werden. „Wir nehmen einen Punkt gegen den Vizemeister mit, wer das nicht feiert, wäre verrückt“, freute sich Bergemann.

War die Auftaktniederlage gegen Linz nun ein Betriebsunfall oder bröckelt gar die Heimfestung? Die Spieler von Sparkasse Schwaz wussten im zweiten Heimspiel gegen Westwien mit einem 27:19 eine mehr als klare Antwort auf diese Frage zu geben. Von der ersten Minute an waren die Tiroler den als Tabellenführer angereisten Gästen selbstbewusst begegnet und hatten schon früh die Weichen auf Sieg gestellt.

„Wir haben die Herausforderung angenommen“, freute sich Schwaz-Trainer Frank Bergemann über den ersten Heimsieg der Saison. Bei Schwaz ragte das Sebastian-Doppel heraus. Spendier war mit sieben Toren Topscorer, Feichtinger zog die Fäden. Und weil auch Isak Rafnsson aufzeigte, konnte man das Fehlen des gesperrten Linkshänder Alex Semikov gut kompensieren.

„Dieser Sieg ist extrem wichtig für uns“, wusste Bergemann, der sich auch über den Rückhalt der Fans freute.