Klagenfurter Ironman als Hitzeschlacht


Im kühlenden Wasser des Wörthersees beginnt der Kampf um die beste Ausgangsposition am Rad / Foto: GEPA Der abschließende Marathon - er ist ein Kampf bis zur Erschöpfung / Foto: GEPA

Jeder, der zu wissen glaubt, was es heißt, nach 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen mit den Worten „You are an Ironman!“ die Ziellinie bei einem Ironman-Bewerb zu überqueren, der hat – so hart es klingt – keine Ahnung. Der Großteil der 2600 Ausdauerathleten, die heuer rund um den Wörthersee aktiv waren, wissen es: Es war eine unbeschreibliche Tortur.

Als wären die Qualen vieler schwerer Kilometer alleine nicht genug gewesen! Nein – die grausame Hitze (über 33 Grad im Schatten), die vielen Athleten und den 100.000 Zuschauern entlang der Strecke die letzten Kräfte raubte, wirkte als kleiner Spielverderber. Das einzig Erfrischende? Der Schwimmstart um sieben Uhr morgens. Auf der Rad- und Marathonstrecke hingegen wurde die Leidensgeschichte zu einem beinharten Überlebenskampf. Vollkommen erschöpft und dem Kollaps nahe endete für einige das Rennen im Krankenwagen.

Sogar der „fast“ hitzeresistente Faris Al-Sultan, der bei seinem Erstantritt in Klagenfurt nach 8:11,31 Stunden ins Ziel lief, hatte Mühe mit der Hitze. „Es war wirklich sehr heiß und hart. Unglaublich, dass es in Österreich so heiß werden kann“, meinte das Siegergesicht. „Hätte die Luftfeuchtigkeit auch noch gepasst, wäre das Rennen fast mit jenem bei der WM auf Hawaii zu vergleichen gewesen“, schmunzelte Al-Sultan. Knapp neun Minuten hinter dem amtierenden Europameister wurde der Italiener Daniel Fontana Zweiter.

Damensiegerin: Linsey Corbin (USA/9:09,58 Stunden). Als bester Österreicher hatte der Salzburger Franz Höfer den sensationellen vierten Rang (8:28,41 Stunden) erreicht. Aber auch Tirols Vertreter präsentierten sich stark: Heidi Steinacher (Klasse 50–54 Jahre) zum Beispiel stieg sogar als beste rot-weiß-rote Athletin mit nur elf Minuten Verspätung hinter Al-Sultan aus dem Wasser, gewann aber ihr Klasse souverän in elf Stunden und vier Minuten.

Und während Al-Sultan im Ziel seinen Durst bereits löschte, kämpften sich die restlichen Athleten Meter für Meter auf der Marathonstrecke weiter. Einige sogar bis um Mitternacht. Aber jeder, der es bis ins Ziel schaffte, wurde mit dem Satz empfangen: „You are an Ironman!“