Gamper gab nach Sturz auf


Nach sieben Etappen und einem Sturz endete der Giro-Traum für Patrick Gamper / imago

Schade! Nach dem Sturz in der siebten Etappe war noch am Abend entschieden worden, dass der Tiroler seinen ersten Giro d’Italia nicht beenden wird können. Der 23-jährige „Bora-hansgrohe“-Fahrer aus Münster trat dann auch nicht mehr zur achten Etappe an.

Der Grund? Nach einem Massensturz am Vortag war das Auge so zugeschwollen, dass ein Weiterfahren keinen Sinn mehr gemacht hätte. Abschürfungen sowie ein Hämatom an der Hüfte untermauerten die Entscheidung. Passiert war der Sturz rund 45 Kilometer vor dem Ziel, auch Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna war verwickelt gewesen, der Italiener hatte aber weiterfahren können.

Den Sieg in dieser achten Etappe holte sich der Brite Alex Dowsett, nicht zuletzt dank kräftiger Hilfe seines Vorarlberger Teamkollegen Matthias Brändle. Nach den 200 Kilometern von Giovinazzo nach Vieste feierte der 32-Jährige seinen zweiten Tageserfolg im Giro nach 2013 und den ersten für das Team „Israel Start-up“ in einer der drei großen Rundfahrten.

Gewonnen hat den Giro übrigens nach drei harten Wochen mit 21 Etappen über mehr als 3300 Kilometer der britische Außenseiter Tao Geoghegan Hart. Dem 25 Jahre alten „Ineos“-Profi reichte für den mit Abstand größten Erfolg seiner bisherigen Laufbahn beim abschließenden Zeitfahren in Mailand Rang 13.

Hart hatte den Australier Jai Hindley über die 15,7 Kilometer um 39 Sekunden distanziert, nachdem die beiden Rivalen nach der Bergankunft in Sestriere zeitgleich in die finale Giro-Prüfung gegangen waren. „Nicht einmal in meinen Träumen habe ich gedacht, dass das passieren könnte. In meiner Karriere habe ich immer von Top Five oder Top Ten geträumt bei solchen Rennen“, sagte der in London Geborene, der eigentlich vom Bahnradsport kommt.

Nach dem Zieleinlauf war der Shootingstar kurz erschöpft über seinem Rad zusammengesackt – wenige Sekunden später fing er sich wieder und hüpfte ausgelassen durch die Mailänder Fußgängerzone. „Außergewöhnlich“ nannte Hart die Momente an diesem besonderen Sonntag. Den dritten Gesamtrang verteidigte Wilco Kelderman aus den Niederlanden. Er hatte das Klassement bis zur vorletzten Etappe angeführt.

Stark auch die Österreicher. Patrick Konrad hielt mit Tagesrang 36 seinen achten Platz in der Gesamtwertung, er hatte 8:42 Minuten Rückstand auf den Sieger, Hermann Pernsteiner beendete die Radrundfahrt auf Rang zehn.