Expertenlob für einen Verlierer


Respektable Leistung, unglückliche Niederlage: Oliver Obradovic (rechts) / Foto: Rainer Salzburger

Aller guten Dinge sind drei haben sich die österreichischen Amateurboxer wohl gedacht, als sie im dritten Aufeinandertreffen zwischen einer rot-weiß-roten und einer holländischen Staffel keinen Zweifel daran aufkommen ließen, dass zwei Niederlagen – ungeachtet der Tatsache, dass diese schon über 30 Jahre zurückliegen – eigentlich genug wären. 1500 begeisterte Fans in Westendorf erlebten tolle Kämpfe der Gastgeber, fünf Mann der österreichischen Staffel stellte der BC Unterberger und sorgten quasi für den historischen ersten Sieg gegen die Holländer. Aber es war ein hartes Stück Arbeit. Denn die Gäste hatten sich in Davos per Höhentraining auf diesen Fight vorbereitet. Doch noch dünner als in den Schweizer Bergen war für sie die Luft im Ring des riesigen Party-Zeltes in Westendorf, wo sich die Österreicher als schlagstarke Einheit präsentierten.

Der Höhepunkt des Boxabends war der Schlusskampf zwischen Oliver Obradovic und Peter Mullenberg aus Amsterdam. Die Boxexperten schwelgten nach vier Runden intensivsten Kampfs im Superlativ: Beide Olympiakandidaten gingen ein unglaubliches Tempo, beide zeigten technisch Exzellentes. Und viele der Fans hatten nach ihrem Gefühl den Wörgler Obradovic als Sieger gesehen. Aber die Ringrichter (zwei der drei kamen aus Holland) sahen es anders: Obradovic verlor zwar den Kampf, hat aber viel an Erfahrung gewonnen und sich den Respekt der Fans erkämpft. Carlos Egger sorgte für den einzigen K.o.-Sieg dieses Länderkampfes. Die weiteren Sieger des rot-weiß-roten Nationalteams: Markus Nader, Österreichs große Hoffnung, Ismailov Magomed, Arbi Tscherkessov sowie Saldjan Apanovic.